...Wasser

 

Das All – Stille – unendlich weite, stille Welt. Aus weiter Ferne, von weit, weit her sind sie gekommen. Hunderte, tausende von Eisklumpen. Sie schweben durchs All und beschreiben zwischen den Planeten einen großen Bogen. Auch eine solch lange Reise durch das All geht irgendwann einmal zu Ende. Die Erde – türkisblaue Farbe – blendendes Glitzern. Sie nähern sich. Sobald sie in die Atmosphäre eintreten, werden die Eisklumpen allmählich kleiner und breiten sich dünn wie Papierschnipsel und Nebelschwaden aus. Im Fallen werden sie schließlich wieder zu winzigen Eiskörnern und fallen zur Erde hinab. Wolken – in den Himmel gemalte, weiße Kunst. Eine Kunst, die von Sekunde zu Sekunde ihre Form verändert. Wenn sie auf ihrem Weg zur Erde einen gewissen Punkt erreichen, werden die Eiskörner wieder zu einem dünnen Nebelvorhang, der sich im Himmel ausbreitet: Der Himmel wird vollständig mit einem weißen Teppich ausgelegt. Es ist die Geburt der Wolken. Regen – Wassertropfen, die die Bäume, Gräser und Blumen benetzen. Der auf die Erde herabfließende Regen verwischt alles: Wälder – Steppen – Blumen. Das Wasser erreicht die Erdoberfläche, dringt in die Erde ein und nach langen Jahren wird es schließlich zu vielfältigen, zwischen den Felsen hervorsprudelnden Quellen und taucht in dieser Form wieder an der Erdoberfläche auf. Der Fluss – schäumende Gischt – männlich starke Strömung. Er gräbt sich sein Flussbett, führt Erde und Schlamm mit sich. Flüsse, die sich durch die Wildnis winden – Flüsse, die das Leben mit sich tragen. Sandstrand – blauer Himmel – das glitzernde Meer, das die Sonne reflektiert – weiße Wellen branden an den Strand. Vor Jahrmillionen begann hier das gesamte Leben. Das Meer gebar das Leben, brachte das Leben ans Land. Ein neues Zeitalter begann – es war die Geburt der lebendigen Zivilisationen der Erde. Morgendunst – grüne Blätter – der an den Blattadern entlang fließende und zu Boden tropfende Tau. Die reinste und schönste Form des Wassers. Die morgendlich frische Luft steigt als Nebel auf, die Wassertropfen verdunsten und bilden den Morgennebel, der unsere Augen erfreut. Brunnenwasser – frisch und kühl – Kinderlachen. Wir sitzen auf der Veranda und essen eine Wassermelone. Die Frucht hat viel Wasser von der Erdoberfläche aufgesogen und gibt uns einen süßen Fruchtsaft. Das kühle, wohlschmeckende Nass des Brunnens. Nostalgische Gedanken an die Zeit, als Wasser und Mensch noch freundschaftlich miteinander lebten. Dem Meer abgerungenes Land – Kamine – schwarzer Ruß – zerbeulte, weggeworfene Plastikflaschen. Eines Tages scheint der Mensch den Wert des Wassers vergessen zu haben. Brunnenwasser und Quellen wurden durch und durch verschmutzt. Auch das Wasser aus den Wasserleitungen kann man nicht mehr trinken. Man setzt letzte Hoffnungen in das, in Plastikflaschen abgefüllte Wasser. Eine neue Welt – ein neuer Krieg – die Hoffnung ist zerstört. Die Wasserverschmutzung war vielleicht auch eine Verschmutzung unserer Herzen. Es sieht so aus, als ob die moderne Zivilisation in einer Sackgasse stecken würde. Wohin wird die Welt sich nun wenden?

Diese Hommage über das Lebenselixier Wasser von Masaru Emoto in seinem Buch „Die Antwort des Wassers“ Bd.2 bringt uns den Status Quo in poetischer Form näher: Der Mensch, selbst aus 70% Wasser bestehend, geht so achtlos mit dem Element Wasser um, als würde dieses unbegrenzt in genießbarer Form auf Mutter Erde vorzufinden sein.


Bildquelle: v.o.n.u.
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